Merzhauser Bürgerinnen und Bürger kennen und schätzten den Weg neben dem Gasthaus Grüner Baum, der die Hexentalstraße und den Eckharthof verband. Durch den Neubau neben dem Gasthaus war hier eine Umlegung erforderlich. Eine erste Kostenschätzung des Bauamts bezifferte die dafür notwendigen Mittel auf 70.000 Euro. Angesichts dieses Betrags gab es bereits Stimmen, die den Nutzen dieser Investition bezweifelten und fragten, ob dieser Weg verzichtbar sei. Die Fraktion GRÜNE wollte diese Wegverbindung nicht aufgeben, zumal der Betrag der dafür geschätzten Kosten als deutlich zu hoch erschien. Diese Vermutung bestätigte sich: Für die Gemeinderatssitzung vom 2. März dieses Jahres lag ein Entwurf für die Neugestaltung dieses Weges mit zwei Stahlbetontreppen samt Geländer und Beleuchtung vor. Insgesamt veranschlagte das Ingenieurbüro dafür (incl. Planungsleistungen) einen Betrag von rund 35.000 Euro, also die Hälfte dessen, was ursprünglich geschätzt wurde. Es hatte sich also gelohnt, die Treppe beim Grünen Baum nicht schon angesichts der ersten Kostenschätzung aufzugeben.
Der am 2. 3. 2017 vorgelegte Entwurf hat zudem den Vorteil, dass der Weg jetzt entlang der Grundstücksgrenze geführt wird. Das eröffnet die Möglichkeit, in Zukunft eine saubere eigentumsrechtliche Trennung von Privatgrundstück und öffentlichen Weg vorzunehmen und damit eventuellen Konflikten zwischen Erbbauberechtigtem und Gemeinde vorzubeugen.
In der Diskussion in der März-Gemeinderatssitzung wurde daher der Entwurf für diese Treppenlösung grundsätzlich positiv bewertet. Von Seiten der Fraktion GRÜNE wurde jedoch ein Punkt kritisiert: Die Treppe sei zu steil, Menschen mit eingeschränkter Mobilität würden sie nur schwer nutzen können. Die Fraktion schlug daher vor, die Treppe flacher zu gestalten. Das Protokoll dieser Sitzung verzeichnet dazu die Beiträge von Christoph Ueffing, Hannah Kegel und Ulrike Zimmer, die sich für eine flachere Treppe einsetzten und diese Möglichkeit durch einen Fachplaner geprüft haben wollten. Das wurde von Bürgermeister Dr. Ante auch zugesagt. Der daraufhin gefasste einstimmige Beschluss beinhaltet daher auch den Satz, dass vor der Vergabe ein Fachplaner prüfen soll, ob eine flachere Treppenausführung möglich und sinnvoll sei.
Im Nachgang zu dieser Sitzung legte Gemeinderat Hubert Imberi einen konkreten Entwurf vor, wie eine flachere Treppe zu gestalten sei. Als Problem erwies sich dafür jedoch, dass der Bauherr Ende letzten Jahres ohne Abstimmung mit der Gemeinde in dem Bereich, der für die Weg- und Leitungsführung frei zu halten ist, eine Stützmauer errichtet hat. Diese Stützmauer steht jetzt der Ausführung einer flacheren Treppe im Wege. Für das Aussägen der Stützmauer samt Fundament und das Entfernen des dahinter aufgeschütteten Materials entständen erhebliche Kosten. Das von der Verwaltung hinzugezogene Ingenieurbüro bezifferte die Mehrkosten für die flachere Treppenvariante auf ca. 25.000 Euro. Daher gab der Bürgermeister zwischenzeitlich die steilere Treppe in Auftrag.
Aus Sicht der Fraktion GRÜNE ist es positiv, dass die Wegverbindung beim Grünen Baum erhalten bleibt bzw. in neuer Form erstellt wird. Als dicker Wermutstropfen bleibt, dass eine flachere Variante, die den Benutzern mit eingeschränkter Mobilität sehr entgegen gekommen wäre, verhindert wurde, weil ein Privater ohne Abstimmung mit der Gemeinde als Erbpachtgeberin eine Stützmauer in den Weg baute.
Walter Witzel, Fraktionsvorsitzender Fraktion GRÜNE
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